Im November 2019 haben wir unseren Projektleiter aus dem Kosovo, DVM Blendi Bejdoni nach Niksic gesandt, um die Situation vor Ort zu prüfen. Die Zusammenarbeit mit dem zuerst gewählten Tierarzt wurde unmöglich, denn Strassenhunde pflegen in der Regel nicht von sich aus, einen Tierarzt aufzusuchen. Man muss schon raus und die Hunde fangen. Das wird von uns verlangt.
Seit Februar 2023 liefern wir noch Futter, ansonsten ist das Programm eingestellt, weil der Staat die von uns behandelten Hunde einfing und in das staatliche Tierheim verbrachte. Die Tierärztin wollte nicht mehr helfen, da wir nicht rechtzeitig einen Vertrag mit der Stadt abgeschlossen haben, weil wir zuerst die Spendenzusagen einer Liechtensteiner Stiftung brauchten - und diese lange nicht erhielten.
MONTENEGRO IST KEIN LAND FÜR TIERFREUNDE - LEIDENDE, KRANKE HUNDE UND KATZEN, OFT AUSGESETZT AUSSERHALB DER STÄDTE, LASSEN IHR HERZ BLUTEN.
Wir stellen uns auf den Standpunkt, dass Ferien als Erholung gedacht sind. Wer will da schon hilflose und sich selbst überlassene Hunde sehen - ohne helfen zu können. Man wird Ihnen sagen, sie können den Hund ins staatliche Tierheim bringen. Aber Achtung: Manche dieser Tierheime sind einfach Tötungsstationen, andere wie z.B. in Niksic, können gar nicht als Heim bezeichnet werden, ausser Sie wünschen, dass der gefundene Hund für den Rest seines Lebens an einer Kette gehalten wird oder in einem Zwinger auf Betonböden. Dritte, besser geführte Tierheime, sind komplett überfüllt - und die Hunde haben keine Aussicht auf Adoption. Bei überraschenden Besuchen stellen Sie fest, dass die Hunde im eigenen Kot sitzen, ihre Hütten Wasser durchlassen, es am Sonnenschutz und Freilauf fehlt. Das sind keine Tierheime, also melden Sie den Hund nicht den Behörden, sondern helfen Sie so gut sie können selbst.
Tierhilfe am Ferienort: Fast jede grössere Ortschaft hat einen Tierarzt. Bringen Sie den Hund oder Welpen zum Tierarzt, lassen sie ihn entwurmen - ganz wichtig - impfen und kastrieren. Verlangen Sie eine Ohrmarke. Bringen Sie den Hund danach an den Platz zurück, wo sie ihn gefunden haben und bitten Sie die Anwohner ihm Wasser und Futter zu geben. Im besten Fall stossen Sie auf Tierfreunde, die bereit sind für monatliche Beiträge "Ihren" Hund bei sich im Hof zu halten. Dann haben Sie ein Tierleben gerettet.
In diesem Areal 10 km ausserhalb von Niksic erholen sich die Strassenhunde nach der Operation oder warten auf ihre Adoptanten. Erste Hundehäuschen stehen seit August 2021. Die Hunde leben hier frei! Mit bescheidenen Mitteln konnten Unterstände erstellt werden - doch es braucht mehr, allem voran Futter! Das Family Vet Team freut sich über Direktspenden.
Staatliche Tierheime in Montenegro sind entweder Tötungsstation oder schlecht unterhaltene lebenslängliche Gefängnisse. In Niksic änderten wir das. Unser Tierärzte-Team montierte als erstes Schalen für Wasser und Futter, baute Laufleinen für die angeketteten Hunde, und wir finanzierten dank privater Spende einen Zaun, so dass zwei Freilaufzonen entstanden sind. Mittels Kameras, die direkt mit der Tierarztpraxis Family Vet verbunden sind, wurde kontrolliert, ob die staatlichen Mitarbeiter sich an den Zeitplan halten und die Hunde auch frei laufen lassen. Alle Tierheimhunde wurden bis Ende Juli 2020 schon kastriert, und alle kranken Hunde wurden behandelt. Wir wollten der Stadt aufzeigen, dass der Umgang mit Strassenhunden anders aussehen kann und muss als bisher, doch handelt der Tierheimleiter wiederholt gegen unsere vertraglichen Vereinbarungen mit der Stadt, v.a. der Bestimmung wonach die von uns behandelten Hunde in ihrem Quartier weiter leben und nicht eingesperrt werden dürfen. Nach einigen Vorfällen, wo unsere Hunde in eisige Boxen ohne Unterlage verbracht wurden, entschieden wir anfangs 2023, der Stadt nicht länger mit einem Kastrationsprogramm zu helfen. Die Tierärztin erklärte, sie komme gegen diese Hundefänger nicht mehr an.
Nach einigen Rückmeldungen von Aktivisten in der Stadt, dass unsere Hunde verschwinden, fanden wir im Januar 2023 drei unserer Hunde bei Minustemperaturen frierend in neu gebauten sogenannten Quarantäneboxen, ohne jegliche Bettunterlage oder auch nur Holzpalette - Hunde die vorher friedlich und frei in einem Quartier lebten. Das war eine eklatante Vertragsverletzung und diese Form der Misshandlung können wir nicht unterstützen. Die neuesten Bilder von Ende Januar: